SchülerInnen des Gymnasiums Bleckede treffen TV-Star Wigald Boning
Die Frage, die wohl den meisten Schülerinnen und Schülern des Seminarfachs von Herrn Balzter von Anfang an auf der Zunge lag, beantwortete Wigald Boning erst recht spät in dem etwa einstündigen Gespräch: Wie, bitte schön, gerät man an einen rosafarbenen Tretroller!?
Der Kurs im Jahrgang 11 beschäftigt sich mit Komikforschung, und am 11.9. ergab sich die Gelegenheit, mit Herrn Boning einen Mann der Praxis zu interviewen, der seit vielen Jahren sehr erfolgreich im Geschäft ist: in den Neunzigern bei „RTL Samstag Nacht“, als Musiker mit Olli Dittrich im Duo „Die Doofen“ (Superhit: „Mief!“), später als Moderator („Clever“, „Nicht nachmachen“) und nun als Schauspieler in der Komödie „Die Selbstanzeige“ von Francis Veber, die derzeit am Berliner Schlosspark-Theater gespielt wird.
Boning erwies sich als offener, gesprächsbereiter und sympathischer Interviewpartner, der gegen Ende von Kollegenseite mehrfach daran erinnert werden musste, dass er bald in die Maske müsse und sich daher allmählich verabschieden möge.
Die Fragen der Schülerinnen und Schüler (und ihres Lehrers) drehten sich um berufliche Erfahrungen und Erkenntnisse zum Thema Komik, aber auch um Persönliches wie etwa die wichtigste Entscheidung in seinem Leben, die Frage nach Eifersucht auf TV-Kollegen oder die Meinung der Eltern zum Berufswunsch Komiker. Der Gefragte erzählte gut gelaunt und lebendig und ließ so das Gespräch zu einem nicht nur lehrreichen, sondern auch menschlich angenehmen Erlebnis werden.
Der Tagesausflug nach Berlin endete natürlich mit dem Besuch der „Selbstanzeige“, in der es darum geht, wie sich ein Arbeitsloser (Boning) durch eine fingierte Steuerprüfung interessant zu machen versucht und wie seine Umwelt auf seinen vermeintlichen Reichtum (Woher käme sonst der Steuerfahnder?) reagiert. Die pointierte Übersetzung des Komik-Altmeisters Dieter Hallervorden, seines Zeichens Intendant des Schlosspark-Theaters, tut das Ihre zur komischen Wirkung des Stücks, das zwar in den Augen einiger Zuschauer durchaus seine Längen hatte, aber insgesamt doch den Besuch lohnte.
So blieb der Ausflug als ein zwar langer, aber spannender und (Zitat) „cooler“ Tag in Erinnerung, bei dem die Zeit auch noch für eine Stippvisite am Brandenburger Tor reichte.
Übrigens: Einige Tage zuvor war Wigald Bonings Fahrrad in Berlin gestohlen worden. Ein neues Gefährt musste her – und Fahrraddiebe „sind bestimmt oft auch Schwulenhasser“, weshalb, so seine Ausführungen, ein rosa Roller eine hohe Wahrscheinlichkeit aufweise, einem solchen Schicksal entgehen zu können.
Und bis dato hat sich das ja bewahrheitet: Der Roller ist, wie auf dem Bild deutlich zu sehen, immer noch da. Quod erat demonstrandum.