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KONZEPT ZUR BERUFS- UND STUDIENORIENTIERUNG

Das Gymnasium Bleckede ist eine Schule, die seit 2008 im ländlichen Raum beheimatet ist und sie umfasst ca. 600 Schüler_innen, welche aus einem Umkreis von bis zu ca. 40 km um Bleckede anreisen. Eine Besonderheit stellt dabei der Fährverkehr dar, da dieser bei einem niedrigen Elbwasserstand oder bei Eis eingestellt wird und die Schüler_innen einen enormen Zusatzweg in Kauf nehmen müssen, um am Unterricht teilnehmen zu können. Das Kollegium umfasst ca. 50 meist junge, engagierte Lehrer_innen. Die Ausstattung und Räumlichkeiten der Schule sind modern, technisch auf dem neusten Stand und umfangreich.

Durch die veränderte Arbeitswelt stehen die Schüler_innen vor immer größeren Hürden, Anforderungen und Problemen. Berufs- und Studienorientierungskonzepte sollen den Schüler_innen helfen, diese Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Unser eigenes Schulkonzept besteht aus mehreren Maßnahmen und Instrumenten, die den Gymnasiasten helfen, ihre eigenen Wünsche, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Interessen mit den vorher schon erwähnten Herausforderungen der Arbeitswelt abzugleichen und Entscheidungen für die eigene Lebensplanung zu entwickeln. Wir erhoffen uns somit, dass es während des adressatengerechten und individuellen Prozesses zu einer Stärkung ihrer Selbstständigkeit und Eigenverantwortung kommt.

Ab dem 5. Jahrgang nehmen unsere Schüler_innen am Zukunftstag teil und dokumentieren ihren Berufs- und Studienorientierungsprozess in einer dafür bereitgestellten Dokumentationsmappe, welche sie bis zur neunten Klasse mithilfe des Klassenlehrers/der Klassenlehrerin führen und ab dem neunten Jahrgang selbstständig. Der Schwerpunkt der Arbeit an der Dokumentationsmappe liegt in Klasse 5 bis 6 in der Feststellung der individuellen Interessen, sodass sich die Schüler_innen erstmals ihrer eigenen Stärken und Fähigkeiten bewusst werden. Mit Beginn der 7. Klasse sollen sich die Schüler_innen mit Hilfe der Klassenlehrer das erste Mal an eine Reflexion ihrer Stärken, Schwächen und Kompetenzen heranwagen. In der Regel beginnen Schüler_innen in diesem Alter, eigene Talente und Stärken auszuloten, was durch unser Konzept unterstützt und begleitet wird. In der Dokumentationsmappe steht ihnen dazu ein gesondertes Arbeitsblatt zur Verfügung, anhand dessen die Schüler_innen Überlegungen zu ihrer individuellen Lernplanung entwickeln. Ein besonderer Schwerpunkt in unserem Konzept stellt die Themenwoche im 9. Jahrgang dar. Die Schüler_innen sollen durch diese auf das freiwillige Betriebspraktikum in Jahrgang 10 (5-tägig) und das verpflichtende Praktikum in Jahrgang 11 (10-tägig) vorbereitet werden. Dazu sollen sie in den Bereichen Selbstreflexion, schriftliche Bewerbung, Findung eines Betriebes sowie Bewerbungsgespräche trainiert werden. Da die Bewerbungen für einige Betriebe in der Regel frühzeitig erfolgen müssen, ist eine Vorbereitung im Rahmen der Themenwoche des Jahrgangs 9 besonders geeignet. Neben dem Kennenlernen des beruflichen Alltags dient das Praktikum vor allem dazu, praktische Erfahrungen zu sammeln und auf Grundlage derer bestimmte Berufsfelder in die engere Wahl zu nehmen oder ggf. auszuschließen. Darüber hinaus sind die Schüler_innen dazu angehalten, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten in einem realen Umfeld zu überprüfen und anzuwenden. Potentiellen Schulabgängern bietet das freiwillige Schulpraktikum die Möglichkeit, einen evtl. geeigneten Ausbildungsberuf zu erkunden. Eine weitere Maßnahme des Schulkonzepts stellt der Besuch einer Berufsmesse dar. Hier können die Gymnasiasten das Gespräch mit verschiedensten Unternehmen, Hochschulen und Behörden suchen und sich informieren. Am Ende des 11. Jahrgangs wissen die meisten Schüler_innen schon recht gut, in welchen Fächern sie stark sind und wo ihre Interessen liegen. Für die Berufsfindung sind allerdings auch die überfachlichen Kompetenzen von hoher Relevanz: Sozialkompetenz (Kommunikationsfähigkeit, Kritikfähigkeit, Teamfähigkeit), Methodenkompetenz (Planungsfähigkeit, Problemlösefähigkeit, Präsentationsfähigkeit) und die personalen Kompetenzen (Durchhaltevermögen, Selbstständigkeit, Ordentlichkeit, Verantwortungsfähigkeit, Arbeitsgenauigkeit, Arbeitstempo). In der Kompetenzanalyse Profil AC Niedersachsen können wir diese überfachlichen Stärken für jede Schülerin und jeden Schüler erfassen und ihnen Unterstützung in ihrer individuellen Entwicklung anbieten. Mithilfe des Tages der offenen Tür verfolgt die Universität Hamburg das Ziel, den zukünftigen Abiturienten einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Studienmöglichkeiten an der Uni Hamburg zu geben. Die Auswahl eines geeigneten Studienfaches soll auf diese Art bestmöglich unterstützt werden. Dieses Ziel wird durch unsere Schule unterstützt, sodass die jährlich zu Beginn des 2. Schulhalbjahres stattfindende Veranstaltung für alle Schüler_innen des 12. Jahrgangs verpflichtend ist. Kurz vor Abschluss ihrer Schullaufbahn ist dies noch einmal eine gute Gelegenheit, um einen Einblick in potentielle Studienfelder zu bekommen. Der an unserer Schule angebotene studienfeldbezogene Beratungstest (Dauer: ca. zwei Stunden) ermöglicht es den Schüler_innen des 13. Jahrgangs, zu überprüfen, ob die von ihnen gewählte Studienrichtung auch tatsächlich ihren Fähigkeiten entspricht. Dieser Test richtet sich dementsprechend an Studieninteressierte des Abiturjahrgangs. Viele Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Bleckede nutzen die Möglichkeit, im Laufe ihres Schulbesuches an einem Austausch ins französischsprachige Ausland teilzunehmen, um ihre Fremdsprachenkenntnisse in der Praxis zu erproben und zu vertiefen. So können Schüler und Schülerinnen des 8. und 9. Jahrgangs die Bleckeder Partnergemeinde Auffay-Tôtes besuchen, dort acht Tage in französischen Gastfamilien leben und das Collège René Coty gemeinsam mit ihrem Austauschpartner kennen lernen. Auch der Rückbesuch der französischen Gastschüler in Bleckede und Umgebung bietet den Schülern die Möglichkeit für intensiven sprachlichen und kulturellen Austausch. In Zeiten zunehmender internationaler Kooperation und Globalisierung ist es für einen jeden unerlässlich geworden, einen souveränen Umgang mit Fremdsprachen anzustreben. Das Ziel des Fremdsprachenunterrichtes sollte somit sein, die Schüler_innen beim Erwerb kommunikativer und interkultureller Kompetenzen anzuleiten und zu unterstützen, um sie angemessen auf die beruflichen und gesellschaftlichen Herausforderungen vorzubereiten. Gerade in Hinblick auf die Vermittlung und Verwendung der Sprache ist ein hoher Anwendungsbezug unverzichtbar. Der französischen Sprache kommt durch die Nähe zu Hamburg an dieser Stelle noch eine weitere Bedeutung zu. Als größter deutscher Standort des Flugzeugsbauers Airbus stellt selbiges Werk in Finkenwerder einen der wichtigsten Arbeitgeber der Region dar.

Die einzelnen aufgeführten Maßnahmen und Instrumente werden an unserem Gymnasium regelmäßig durch Fragebögen evaluiert und dokumentiert. Dies soll der Qualitätssicherung und Weiterentwicklung dienen.

Zukunftsperspektivisch legt unsere Schule großen Wert auf die Ausweitung unseres Berufs- und Studienorientierungskonzepts. Dies beinhaltet auch die Fort- und Weiterbildung unseres Kollegiums. Unter anderem wird im Schuljahr 2019/20 eine schulinterne Fortbildung zum Profil-AC geplant und durchgeführt, um die zwei bis dahin geschulten Kollegen mit weiteren sechs Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen. Auch kann jederzeit jeder Kollege/jede Kollegin das Gespräch mit unseren BO-Beauftragten suchen, um in die einzelnen Maßnahmen und Instrumente eingewiesen zu werden. Durch die Wahl eines Jahrgangsteams durch eine Lehrkraft sind darüber hinaus häufig Aufgaben zur Berufs- und Studienorientierung damit verbunden.

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