Donnerstag, dem 02.02.2017, und am Freitag, dem 03.02.2017, führte der DS-Kurs des 12. Jahrgangs das Stück „Die Troerinnen des Euripides“ von Jean-Paul Sartre unter der Leitung von Odila Kramer auf. Zu diesem Anlass luden wir Euch ganz herzlich um jeweils 19:30 Uhr ins Forum ein!
Wir befinden uns am Ende eines Krieges, eines brutalen Krieges. Es ist das Ende vom Glück, das Ende der Freude, das Ende des Lebensmutes.
Wenn wir uns umschauen, erblicken wir eine zerstörte Stadt und viele gefallene Männer und Frauen, die trauernd zurückblicken. Wir können uns vorstellen, wie sie sich fühlen müssen, als die letzten Überbleibenden. Sie sind hilflos, sie sind ängstlich und gefangen.
Wenn wir aber einen kurzen Blick auf die andere Seite wagen, dann finden wir dort stolze Gewinner und hoch Erfreute. Wir können sie als die Grausamen wahrnehmen, als die Skrupellosen, aber wir können auch einen kurzen Moment die Augen schließen und dann fühlen wir vielleicht, dass sie auch etwas Neues mit sich bringen, dass es aufregend ist, dass wir sie fast schon begehren, während wir sie abgrundtief hassen.
Und dann gibt es noch die Götter, die Ursache des Krieges, oder auch die Hoffnung im Krieg oder vielleicht nur etwas weit Entferntes, das wir schon lange aus den Augen verloren haben.
Wir befinden uns in Troja. Die Griechen haben den Krieg gewonnen, sie haben das trojanische Volk mit dem Trojanischen Pferd überlistet. Die Männer, die in den Krieg gezogen sind, sind tot. Zurückgeblieben sind ihre Frauen, die nun nach Griechenland verschleppt werden sollen. Sie sollen einem neuen Mann, einem Griechen, zugeordnet werden.
„Die Troerinnen des Euripides“ von Jean-Paul Sartre ist ein Stück, das die widersprüchlichsten Gefühle in einzelnen Protagonistinnen wiederspiegelt, das den Glauben an das Übernatürliche in Frage stellt und dass die Folgen eines schrecklichen Krieges spürbar macht.