Projektpräsentation: Optimale Beizkonzentration (Lara Burmester) | Projektpräsentation: Walnuss-Mückenschutzmittel (Maya Leu und Heidelinde Fachmann) |
Acht Teams des Gymnasiums Bleckede treten beim Wettbewerb „Jugend forscht 2017“ an
Erstmals seit dem Bestehen des Gymnasiums, haben im Rahmen des Seminarfachs „Abenteuer Naturwissenschaft“ acht Teams am 07. und 08. Februar am Regionalwettbewerb „Jugend forscht 2017“ in der Leuphana Universität in Lüneburg teilgenommen.
Insgesamt traten in diesem Jahr 101 Schüler in 59 Projekten in sieben Sparten (Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Physik, Mathematik/ Informatik, Geowissenschaften und Technik) an. Bis zur Wettbewerbsreife haben die Teilnehmer im Durchschnitt ein bis zwei Jahre an ihrem Projekt geforscht. Beeindruckend war die hervorragende Organisation des Wettbewerbs und die wertschätzende Haltung, mit welcher die Juroren den Wettbewerbsteilnehmern begegneten.
Die besondere Herausforderung an diesem Wettbewerb ist es, in einem der sieben Fachgebiete, eine selbstgewählte und neue Fragestellung zu bearbeiten und dabei auf möglichst wissenschaftliche Weise zu einem Ergebnis zu kommen. Es braucht schon ein wenig Mut, die eigenen Projekte dann vor einer Jury aus Vertretern von Schule, Hochschule, Wirtschaft und Politik im wissenschaftlichen Umfeld einer Universität zu präsentieren. Die Juroren bewerten Thema, Durchführung und Ergebnisse eines Projekts. Ihr Urteil bilden sie sich auf Basis der schriftlichen Ausarbeitung, der mündlichen Präsentation und der Gestaltung des Ausstellungsstandes.
Faszinierend war es zu erleben, welchen Fragestellungen die jugendlichen Forscher nachgingen. So wurde untersucht, welches Futter für Bienen im Hinblick auf Preis, Bekömmlichkeit und Aufnahmegeschwindigkeit am besten geeignet ist. Oder ob es möglich ist, ein Handy mit einem selbstgebauten Wassergenerator aufzuladen und an welchen Stellen im Fluss dieser platziert werden muss. Weiterhin wurde untersucht, ob es möglich ist, ein farbiges Lippenbalsam auf der Grundlage pflanzlicher Farbstoffe herzustellen. Bisher gibt es kein solches auf dem Markt.
Ein anderes Team widmete sich der Fragestellung, ob ein selbst hergestelltes Mückenschutzmittel aus dem Extrakt der Blätter eines Walnussbaums wirksam und im Vergleich zu Autan auch effektiv ist. Ein weiteres Team interessierte sich für die Frage ob Backhefe verschiedene Zucker aufgrund ihrer unterschiedlichen Molekülstrukturen gleich gut vergären kann. Eine sehr ungewöhnliche Fragestellung war, wie groß die Poren einer semipermeablen Membran einer Geliermasse (Alginatbällchen) sind. Sehr anspruchsvoll war auch die Berechnung der Bahn eines gekoppelten Pendels, wenn sich der Pendelschwerpunkt ändert, weil aus dem Pendelkörper Wasser ausläuft. Ein anderes Team untersuchte wiederum die Fragestellung welche Menge an Beizmittel optimale Färbeergebnisse beim Färben von Wolle liefert.
Bei der Beantwortung ihrer Forschungsfragen waren die Jugendlichen überraschend erfolgreich. Gleich vier der insgesamt acht Teams landeten, in den fünf Sparten in denen sie angetreten waren, auf dem Siegertreppchen. Außerdem erhielten sie zwei Sonderpreise.
Im Fachbereich Chemie belegten Paula Borowski und Leonie Lindner mit ihrem Projekt „Experimentelle Untersuchung der Permeabilität von Alginatbällchen“ den dritten Platz.
Im Fachbereich Physik erreichte Gesa Herzer mit ihrem Projekt „Kriterien zum Auffinden des besten Standorts für einen selbstgebauten Wassergenerator“ ebenfalls den dritten Platz.
Im Fachbereich Arbeitswelt landete Stanislav Koziy mit seinem Projekt „Welches das beste Futter für Bienen ist“ auf dem zweiten Platz und erhielt sogar einen Sonderpreis für Umwelttechnik.
Im Fachbereich Biologie erreichten Maya Leu und Heidelinde Fachmann mit ihrem Projekt „Wirksamkeit und Effizienz eines selbst hergestellten Walnuss-Mückenschutzmittels“ sogar den ersten Platz und einen Sonderpreis.
Maya Leu und Heidelinde Fachmann unter den Preisträgern des Regionalwettbewerbs „Jugend forscht 2017“ |
Damit haben die beiden sich für den niedersächsischen Landeswettbewerb qualifiziert der vom 20. – 23. März an der Technischen Universität in Clausthal-Zellerfeld stattfindet. Trotz Bioabitur am 25. März wollen die beiden dort antreten.
Aber auch ungeachtet einer Platzierung wird die besondere Atmosphäre des Wettbewerbs den Schülern noch lange in Erinnerung bleiben. Und ein wenig Glück gehört schließlich auch dazu !!!
In Zukunft wollen wir allen interessierten Schülern unserer Schule die Teilnahme bei „Jugend forscht“ ermöglichen und haben das zugehörige Seminarfach „Abenteuer Naturwissenschaft“ und ab nächstem Schuljahr auch die gleichnamige AG (inklusive einwöchiger Exkursion) als feste Bestandteile in unser Schulkonzept aufgenommen. Für den Wettbewerb 2018 stehen derzeit bereits zehn Teams, mit ebenfalls sehr interessanten Fragestellungen, in den Startlöchern.
Sonja Schwarze (Projektbetreuerin)
Artikel in der Landeszeitung vom 08.02.17 |
Für angemeldete Nutzer gibt es hier noch Videos der Siegerehrungen.