Zur Vertiefung der Inhalte des Geschichtsunterrichts besuchten die 10. Klassen während der 3-Tages-Fahrt nach Berlin das Denkmal für die ermordeten Juden Europas („Holocaust-Mahnmal“) und die Gedenkstätte Hohenschönhausen auf dem Gelände des ehemaligen Stasi-Gefängnisses.
Sowohl die Architektur der Betonstelen in der Nähe des Brandenburger Tors als auch das Gefängnisgebäude mit seinen Kellerzellen, Verhörräumen, etc. hinterließen bleibende Eindrücke von der Unmenschlichkeit der totalitären Regime des 20. Jahrhunderts. Besonders prägend und unersetzbar waren allerdings die Führungen in Hohenschönhausen durch die Zeitzeugen und überwiegend direkt vom Staatsterror Betroffenen.
Es ist schwierig, den persönlichen Berichten gerecht zu werden, zumal jede der 4 Gruppen einen anderen Guide hatte, doch beispielhaft sei hier die Leidensgeschichte von Ulrich Ebert erwähnt, der als 21-jähriger Student den Einmarsch der Sowjetunion in die Tschechoslowakei 1968 als völkerrechtswidrige Invasion bezeichnet hatte.
Es ist schwierig, den persönlichen Berichten gerecht zu werden, zumal jede der 4 Gruppen einen anderen Guide hatte, doch beispielhaft sei hier die Leidensgeschichte von Ulrich Ebert erwähnt, der als 21-jähriger Student den Einmarsch der Sowjetunion in die Tschechoslowakei 1968 als völkerrechtswidrige Invasion bezeichnet hatte.
Wie er sagte, war das die Formulierung eines jungen Mannes, der sich in der DDR bis dahin gut aufgehoben gefühlt hatte und der – fälschlich – angenommen hatte, dass die verfassungsmäßig garantierte Meinungsfreiheit auch für Kritik am „Bruderland“ gelte. Nach Untersuchungshaft, einem Schauprozess vor seinen Mitstudenten, 1½-jähriger Inhaftierung, Exmatrikulation aus der Universität und 5-jährigem Fernstudium, um den Ingenieursberuf trotz alledem noch ergreifen zu können, war er in den 1970er und 1980er Jahren durchgängig abhängig von Aufträgen, die der Staat im trotz seiner „Systemfeindlichkeit“ zuwies.
Es ist daher zutiefst bewundernswert, dass Herr Ebert nach all diesen Demütigungen und Rückschlägen aus voller Überzeugung sagen kann, mit dem Fall der Mauer 1989 sei sein „Lebenstraum wahr geworden“, und dass er sich im Alter noch der Schulung nachfolgender Generationen im Geiste von Humanität, Demokratie und Menschenrechten widmet. Wir wünschen ihm weiter beste Gesundheit und Kraft für sein Engagement, sowie alles Gute für die Zukunft!